Mittwoch, 20. Februar 2008

Interessante Menschen 3: Studentin beatmet erstickende Raubkatze

Es ist Sonntag und die 24-jährige Studentin Janine Bauer ist mit ihrem einjährigen Sohn Johann im Bergzoo in Halle. Gegen 14.00 Uhr ist im Tigergehege Raubtierfütterung. Auch die kleinen Tiger, gerade mal 4 Monate alt, stürzen sich auf das Fleisch.
Und dann passiert es: Ein kleiner Tiger verschluckt sich an einem Fleischhappen, er bleibt ihm im Hals stecken. Der Kleine bekommt keine Luft mehr, röchelt, wälzt sich am Boden und zittert. Er droht zu Ersticken.
Das beobachtet auch die Medizinstudentin Janine Bauer und ergreift geistesgegenwärtig die Initiative. Sie läßt den Kinderwagen mit ihrem Sohn zurück und arbeitet sich zu den Pflegern durch. Raubtierpfleger Torsten Westphal hatte den kleinen Tiger schon allein in den Schlausenraum gebracht und bemühte sich, das Fleischstück zu entfernen. Er bekam ihn jedoch nicht zu fassen und versuchte ihn mit dem Taschenmesser aufzuspießen, was ihm auch nicht gelang. Da klopfte es an die Schleusentür. Die Studentin zögert nicht und mit ihren kleineren Händen gelingt es ihr, an das Fleischstück heranzukommen. Der Pfleger hielt den Kopf des Tigers und zusammen erntfernten sie das Stück.
Aber der kleine Tiger atmet nicht mehr. Auch jetzt zögert die angehende Ärztin nicht und bläst der Raubkatze Luft in die Nase. Über Mund-zu-Schnauze-Beatmung und Herzdruckmassage gelingt es ihr, den Tiger ins Leben zurückzuholen.
Der Tierpfleger sprach danach von den bittersten und längsten 3 Minuten und erinnert sich genau, wie der Tiger wieder zu sich kam: Er hat gewimmert wie ein kleines Kind.
Inzwischen ist alles gut überstanden und der Tiger hat sich von der Verschluckaktion vollends erholt. Der Bergzoo Halle in Sachsen-Anhalt bedankte sich bei der Studentin mit einer Ehrenpatenschaft und der kleine Tiger trägt ab jetzt den Namen ihres Sohnes - Johann.

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